6 Tipps für sichere Passwörter
Wußtest du, dass der 01. Februar der "ändere-dein-Passwort Tag" ist? Nicht umsonst. Dann es ist wichtig, dass Passwörter ab und an geändert werden.
Passwörter sind deine erste Verteidigungslinie gegen Hacker. Mit anderen Worten, wenn du leicht zu erratende Passwörter verwendest oder noch schlimmer - das gleiche Passwort für alle deine Konten - dann wird es früher oder später jemand durch Brute Force, Social Engineering oder eine Datenpanne irgendwo erraten.
Wenn das passiert, haben Hacker vollen Zugriff auf deine Konten und damit auf dein gesamtes digitales Leben. Höchstwahrscheinlich nutzen sie es für einige unangenehme Zwecke. Und das ist jetzt sehr milde ausgedrückt.
Die folgenden 6 Tipps helfen dir dabei, sichere Passwörter zu erstellen.
Tipp Nr. 1: Benutze kein Passwort mehrmals
Aus Bequemlichkeit (es wird schon nichts passieren) wird manchmal ein und dasselbe Passwort für unterschiedliche Konten genutzt. Das solltest du unbedingt vermeiden. Wenn eine Webseite gehackt wird und die Datenbank der Nutzer durchgesickert ist, ist es einfach, andere Seiten zu hacken, die die gleichen Passwörter verwenden. Dies ist keine Spekulation, denn es ist in der Vergangenheit schon mehrfach passiert.
Tipp Nr. 2: Passwort NICHT aufschreiben
Schreibe das Passwort nicht auf und lasse es nicht auf deinem Schreibtisch liegen. Auf gar keinen Fall solltest du dein Passwort am Bildschirm des Computers mit einem Post-it anheften. Leider kommt das immer noch vor....
Das Wichtigste ist, dass du es niemandem verrätst, auch wenn du die Person sehr gut kennst. Schreibe dein Passwort nicht auf und speichere es nicht auf deinem Computer. Ich sage es noch einmal, speichere es nicht lokal!
Tipp Nr. 3: Länge und Zeichen
Ein Passwort sollte mindestens 8 Zeichen haben. Besser sind 10 und mehr. Je länger das Passwort ist, desto sicherer ist es. Ein kurzes Passwort kann relativ schnell mit Brute-Force-Methoden geknackt werden. Bei der Brute-Force-Attake werden einfach alle möglichen Kombinationen der Reihe nach ausprobieren. Bei einem langen Passwort wird dies jedoch exponentiell schwieriger, da die Kombinationsmöglichkeiten schnell ansteigen. Die Obergrenze für Passwörter hängt von deinem Bedrohungsmodell ab.
Das Hinzufügen eines nicht-alphabetischen Symbols wie ! $ % ^ & * erhöht die Sicherheit ebenfalls. Ein langes Passwort mit Sonderzeichen ist generell stärker als kürzere Passphrasen, die diese Sonderzeichen nicht enthalten.
Das Passwort sollte also aus einer Kombination aus Zahlen, Sonderzeichen sowie Buchstaben in Groß-und Kleinschreibung bestehen. Das erhöht die Sicherheit enorm.
Nutze Umlaute wie ö,ä,ü nur sehr vorsichtig. Wenn du einmal im Ausland bist und einen dortigen Rechner benutzt, um dich einzuloggen, findest du die Umlaute u.U. nicht auf der Tastatur.
Tipp Nr. 4: Komplexität
Vermeide einfache Passwörter wie "123456". Vermeide ebenso die folgenden, leicht zu erratenden Begriffe:
- deinen Namen oder den deiner Familienmitglieder
- Wohnort
- Geburtsdatum
- Hochzeitstag
- Telefonnummer
- Name deines Haustiers
Tipp Nr. 5: Nutze einen Passwort-Manager mit Generator
In einem Passwort Manager speicherst du sehr einfach und bequem deine Passwörter. Aber nicht nur das. Meistens ist noch ein Passwort Generators integriert. Dieser erstellt nach dem Zufallsprinzip neue Passwörter. So ersparst du dir die Mühe, ein Passwort auszudenken.
Es gibt verschiedene Passwort Manager. So sind z.B. 1Password, KeePass und Bitwarden gute und ausgereifte Tools. Für welchen Manager du dich entscheidest, hängt von deinen persönlichen Präferenzen ab.
Tipp Nr. 6: Nutze die 2-Faktor-Authentifizierung (2FA)
Du kennst das Verfahren wahrscheinlich vom Online-Banking. Dort ist es inzwischen Standard.
Bei der 2-Faktor Authentifizierung wird zusätzlich zum Passwort noch ein zweiter Schlüssel benötigt, um ein Konto freizuschalten oder Daten zugänglich zu machen.
Dieser zweite Schlüssel liegt immer nur bei dir und ist nirgendwo gespeichert.
Eine Möglichkeit ist, dies über den Google Authenticator zu machen. Diese App erzeugt einen 6-stellige Zahl, die nur für 30 Sekunden gültig ist. In dieser Zeit musst du die Zahl nach Aufforderung eingeben.
Eine andere Möglichkeit ist es , einen physischen Schlüssel einzusetzen. Da ist ein Yubikey meine klare Empfehlung. Die Handhabung ist sehr einfach. Der Yubikey wird in einen USB-Port angesteckt und mit dem Konto gekoppelt. Danach braucht man lediglich auf einen Knopf drücken, wenn der zweite Faktor abgefragt wird. Dies funktioniert, solange der Yubikey im USB-Port steckt. Wird er entfernt, kann nicht mehr auf das Konto zugegriffen werden.
Deine Passwörter sind natürlich nur sicher, wenn derjenige, bei dem diese abgespeichert wurden, auch sicher ist. In der Vergangenheit wurden Datensätze mit Passwörtern beispielsweise von Yahoo (2013) gestohlen. Da kannst du ein noch so kompliziertes und langes Passwort verwenden, wie du willst. Es nützt nichts.
Der einzige Schutz an dieser Stelle ist die Absicherung durch einen zweiten Faktor!