Simone Sarodnick
veröffentlicht am: 23. März 2020

letztes Update:      25. Januar 2022


Mobile First – mit diesem Begriff bezeichnet Google die Tatsache, dass immer mehr Menschen bevorzugt mit ihrem Smartphone oder Tablet im Internet suchen. Seit März 2018 Google begünstigt Seiten, die für die mobile Nutzung, d.h. für die Nutzung auf einem Smartphone oder Tablet optimiert wurden.

Seiten, die nicht für die mobile Nutzung optimiert sind, verlieren Positionen. Seit März 2020 wird Mobile First komplett ausgerollt.

Mobile First und responsives Design

Immer mehr Menschen sind mit dem Smartphone oder Tablet, d.h. mobil im Internet unterwegs. Damit eine Webseite für diese Nutzer auch lesbar ist, muss das Design der Webseite auf diese mobilen Geräte angepasst sein.

Mit dem Begriff „Mobile First“ bezeichnet man die Strategie, das Webdesign mit höchster Priorität für mobile Geräte anzupassen. 

Mobile first ist etwas, das du für deine Website brauchst, wenn die Zahl der mobilen Nutzer/innen mehr als die Hälfte aller Besucher/innen ausmacht. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass du dein Design ändern musst, um es für deine Website zu nutzen.


Warum Mobile First?

Der Grund für die "Mobile First"-Strategie liegt im Suchalgorithmus von Google.

Seit Jahren legt Google immer mehr Gewicht auf die sogenannte Mobilfreundlichkeit einer Website. Mit anderen Worten: Wenn deine Website auf einem mobilen Gerät schwer zu lesen ist, wirst du schlechter platziert als Seiten, die besser für Smartphones und Tablets geeignet sind.

Diese Rangfolge wird weltweit angewendet: Websites, die diese Kriterien nicht erfüllen, werden in der Rangliste schlechter platziert und verlieren damit auch Besucher und potenzielle Kunden.

Mehr als die Hälfte aller Suchanfragen im Internet weltweit werden inzwischen mobil durchgeführt - auch in Deutschland.

Wenn du willst, dass deine Website bei Suchanfragen, die mit einem Smartphone oder Tablet gestellt werden, so weit oben wie möglich erscheint musst du das Design anpassen.


Was bedeutet das aus der Sicht der Suchmaschinenoptimierung?

Der strategische Ansatz „Mobile First“ hat zur Folge, dass Webseiten auf ALLEN Geräte, also Desktop, Tablet und Smartphones in den verschiedensten Auflösungen darstellbar sein müssen. Außerdem müssen sie für den Nutzer auch gut lesbar sein. Wenn sich ein Design automatisch an die verschiedenen Displaygrößen anpasst, so spricht man von „responsive Webdesign“.

Das Wort „responsiv“ bedeutet laut Duden „antwortend; eine Reaktion zeigend oder darstellend“.

In diesem Sinne „antwortet“ das Design auf das anfragende Gerät, z.B. ein Tablet und spielt die entsprechende Designvariante aus.
Für die entsprechenden Webseiten gibt es eine Reihe von Bezeichnungen:

  • mobile Webseiten
  • mobile Websites
  • mobil optimierte Webseiten
  • für mobile Endgeräte optimierte Webseiten

Video über Mobile First

Diese Live wurde am 29.10.2021 aufgenommen.
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Google und Mobile First

Google hat natürlich enorm viele Daten vorliegen und weiß genau, wann und wie wir mit einem bestimmten Gerät surfen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Google bereits vor längerer Zeit festgestellt hat, dass die mobile Internetnutzung rasant zugenommen hat. 

Im März 2020 erklärte Google, dass die meisten Websites, die in den Suchergebnissen angezeigt werden, für die Mobile-First-Indizierung gut geeignet sind.

Folgerichtig hat Google ab September 2020 für alle Webseiten auf die Mobile-First-Indexierung umgestellt. Google wird mit einem speziellen Smartphone-Crawler über die Webseiten gehen und die Indexierung durchführen. Das Ergebnis der Indexierung hat logischerweise einen großen Einfluss auf deine Suchmaschinen-Platzierung.


Wie implementiere ich eine mobile Website?

Im Prinzip ist die Umsetzung einer mobilen Website sehr einfach.

Webdesigner/innen bieten schon seit Jahren sogenannte "Responsive Design"-Lösungen an - das ist eine Möglichkeit, das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Responsive Design arbeitet mit fließenden Rastern und flexiblen Bildern oder Videos, die sich an unterschiedliche Displaygrößen anpassen, wodurch ein intelligentes Gesamterlebnis für alle Geräte entsteht. Der Nutzer erhält jederzeit eine optimale Lesbarkeit auf allen Geräten.

Zusätzlich gibt es bei dieser Lösung eine "mobile Weiterleitung" in Form eines sogenannten "Universal-Links": Wenn du auf einen solchen Link klickst, wirst du automatisch zur mobilen oder Desktop-Version der Website weitergeleitet.

Das bedeutet, dass du mit einer einzigen URL jedes Gerät erreichen und entsprechend anpassen kannst.

Einige (wenige) Designer/innen arbeiten immer noch mit getrennten Versionen für Smartphones und Desktops. Die "getrennte Version" ist vor allem für Probleme verantwortlich, die bei der Querverlinkung entstehen.

Wohin sollen die Links zeigen? Welche Seite soll per QR-Code aufgerufen werden? Ist es überhaupt möglich, externe Seiten aus der App heraus aufzurufen? Mit der "separaten Version" ist es leider nicht möglich, diese Probleme zu lösen. 

Eine separate Domain bzw. Subdomain (zum Beispiel „m.alsa-digital.de“) ist nicht mehr notwendig und wird von Google nicht empfohlen. Die separaten mobilen Domains haben in der Vergangenheit zu Verwirrungen bei den Crawlern der Suchmaschinen und bei den Nutzern geführt.

Am besten ist es, gleich von Anfang an ein System zu wählen, welches das responsive Design beherrscht. Google ist es egal, wie und mit welchem Programm du deine Webseite erstellst.

Wichtig ist, dass deine Webseite ein responsives Design hat. Beispielsweise ist WordPress mit dem Gutenberg Editor hervorragend auf die Anforderungen des responsiven Designs ausgerichtet. Achte bei der Auswahl deines Pagebuilders und Themes darauf, dass das Theme ebenfalls responsives Design sauber unterstützt.


Mobile First in der Google Search Console

Die Google Search Console ist ein kostenloses Tool des Suchmaschinenriesen Google.

Die Google Search Console (GSC) bietet eine Reihe von Diensten für Websites, die von der Google-Suchmaschine indiziert werden. Dazu gehören umfangreiche Diagnosetools, mit denen Webmaster/innen besser verstehen können, wie ihre Website funktioniert und wie sie auf den Suchergebnisseiten angezeigt wird.

Wenn du die Google Search Console für deine Website nutzt, kannst du damit auch sehen, wie gut deine Website auf mobilen Geräten funktioniert.

Du kannst in der GSC direkt prüfen, ob deine Webseite bereits von Google indexiert wurde. Gehe dazu in deine Search Console und suche den Menüpunkt „Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten“:

Auf der rechten Seite siehst du, ob deine Seite Fehler bei der Indexierung für mobile Geräte aufweist. Wenn ja, solltest du die Fehler schnellstmöglich beheben.


Mobile first


Worauf du aus SEO-Sicht achten musst

Es gibt eine Reihe von Punkten, auf die du achten musst, wenn du deine Webseite gerade erstellst. Auch wenn du mit deiner Webseite einen Relaunch planst, solltest du sicherstellen, dass die folgenden Elemente in allen Versionen gleich sind:

  • Texte
  • Audios
  • Beschreibungen
  • Bilder
  • Links
  • Meta-Tags
  • Videos
  • Titel
  • strukturierte Daten

Versuche, die Anzahl der Bilder zumindest für die mobile Version etwas einzuschränken.

Wenn du WordPress benutzt, kannst du in Abhängigkeit vom Theme die Bilder für die verschiedenen Geräte an- oder abschalten. Es ist auch klar, dass die vermeintlich tollen Slider, die man in Desktopversionen oft sieht, für die mobilen Geräte kaum sinnvoll sind. Sie nehmen wichtigen Platz weg und fressen Ladezeit. Hier musst du einen gesunden Kompromiss zwischen Design und Lesbarkeit deiner Webseite finden.

Surfe einfach mal auf deiner eigenen Webseite mit deinem Smartphone und beobachte dich selbst dabei. Schaust du dir die Slider wirklich an?


Erforderliche Elemente für das mobile Design

Google hat eine Liste mit allen Elementen erstellt, die es in seinem Ranking-Algorithmus berücksichtigt. Diese Liste richtet sich an Entwickler und enthält eine vollständige Übersicht darüber, worauf Google beim Crawlen einer Website achtet. Es lohnt sich, diese Informationen zur Hand zu haben, besonders wenn du mit WordPress arbeitest - viele Themes führen hier oft zu Fehlern. Die folgenden Dinge sind wichtig:

  • Wie sieht dein Inhalt aus?
  • Inline-Links und Weiterleitungen
  • Größe des Inhalts
  • Text
  • Buttons
  • Scrollbarkeit


Kontrolle mit YOAST SEO 

Du benutzt WordPress zur Erstellung deiner Webseiten? Wenn du das Plugin Yoast SEO installiert hast, kannst du sehr schnell prüfen, wie deine Webseite in der mobilen Darstellung angezeigt wird:

mobile Ansicht

Du siehst, dass die mobile Ansicht etwas anders aussieht, als die Desktop-Version. In einigen Fällen liest Google sogar das Beitragsbild aus. In diesem Fall hat sich ein quadratisches Bild als Beitragsbild bewährt.
Speziell für WordPress-Fans empfehle ich den Beitrag zu „Yoast SEO“.

Fazit

Smartphones und Tablets bestimmen immer mehr unser Leben. Optimiere deine Webseite unbedingt für die mobile Internetnutzung, denn Google bevorzugt Webseiten, die nach „Mobile First“ erstellt sind, schnell laden und die beste Antwort auf die Intention der Nutzer liefern.

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Autor

Simone Sarodnick

Simone Sarodnick unterstützt seit 2017 Unternehmen erfolgreich dabei, bei Google in den Top 10 sichtbar zu sein.
Sie ist von der IHK zertifizierte SEO/SEA-Managerin. Ihr Wissen teilt sie außerdem in SEO-Workshops und als Speakerin zum Thema SEO.