Simone Sarodnick
veröffentlicht am: 15. Mai 2023

letztes Update:      25. November 2023


Organischer Traffic - Bedeutung und Berechnung


Was ist organischer Traffic?

Als organischen Traffic bezeichnen wir im SEO-Bereich den Besucherstrom auf eine Website oder Webseite, der aus organischen Suchmaschinenergebnissen stammt. Er wird oft als "natürlicher" oder "unbezahlter" Traffic bezeichnet, weil er aus unbezahlten Suchanfragen stammt und klickbasierte Werbung ausschließt. Der organische Traffic ist ein wichtiger Faktor bei der Messung der Website-Leistung, denn er zeigt dir den Erfolg der Suchmaschinenoptimierung (SEO) deiner Website.

Als Unternehmen möchtest du sicherstellen, dass deine Webseite möglichst viele Nutzer erreicht. Doch wie ermittelst du den Wert des organischen Traffics und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?


Bezahlter oder organischer Traffic – wo liegt der Unterschied?

Ich spreche von organischem Traffic, wenn ich über unbezahlte Suchmaschinenergebnisse rede.

Das ist also der Website-Traffic, von Nutzern, die aktiv nach bestimmten Begriffen suchen. Außerdem ist diese Art von Keyword-orientiertem Traffic wahrscheinlicher erfolgreich, da er von Kunden stammt, die eine Kaufabsicht haben oder sich mit meinen Inhalten auseinandersetzen wollen.

Ab und zu gebe ich für Traffic und Werbung Geld aus, die dann als gesponserte Inhalte bei Google auftauchen. Dieser bezahlte Traffic (oder auch paid traffic) ist gelegentlich wichtig, damit wir schnell Ergebnisse erzielen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass paid Traffic für mich langfristig zu wenig Wert hat. Denn ich müsste ständig für neue Werbekampagnen zahlen.

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Warum ist organischer Traffic so wichtig?

Besucher, die dich bei Google oder Bing aktiv gesucht und gefunden haben, interessiert es ja, was du machst oder anbietest. Da sie aktiv nach Informationen zu deinem Angebot gesucht haben, ist es wahrscheinlicher, dass sie einen Kauf bei dir in Erwägung ziehen als jemand, der deine Website über eine Anzeige besucht hat. 

Außerdem liefert dir der organische Traffic hilfreiche Daten, die du zur Verbesserung der Inhaltsoptimierung und der Keyword-Targeting-Strategien nutzen kannst. Durch die Analyse von Nutzerverhalten, wie

  • Click-Through-Rate (CTR),
  • durchschnittliche Verweildauer auf der Seite,
  • Absprungrate (der Prozentsatz der Nutzer, die die Seite nach dem Besuch einer einzigen Seite verlassen) und
  • Konversionsraten (Nutzer, die eine Aktion wie das Ausfüllen eines Formulars oder einen Kauf tätigen)

wird es mit der Zeit einfacher, Themen zu identifizieren, die das Engagement und die Konversionen der Nutzer fördern. 

Eine Suche in Suchmaschinen, bei der die Ergebnisse nicht durch Werbung beeinflusst werden, kann dazu führen, dass mehr Menschen deine Website besuchen, mehr Interessenten gewonnen werden und dadurch auch mehr Umsatz erzielt wird. Außerdem wird dadurch deine Website langfristig besser gefunden. Ein weiterer bedeutender Vorteil ist eine gesteigerte Bekanntheit deiner Marke, da die Sichtbarkeit im Internet erhöht wird.


Was hat Traffic mit SEO zu tun?

Traffic spielt eine große Rolle, wenn es um SEO geht; er ist sogar ein wesentlicher Bestandteil jeder erfolgreichen Marketingstrategie.

Die Algorithmen von Google messen, wie viel Traffic du erhältst, wie oft die Besucher deine Seiten wieder besuchen und wie lange sie auf der Seite verweilen und wie tief sie scrollen. Diese Daten werden dann verwendet, um die Rangposition jeder Website zu bestimmen, die für dieselben Suchbegriffe konkurriert.

Da Ziel der Suchmaschinen ist es, Nutzer/innen schnell und genau die Informationen anzuzeigen, die sie brauchen, um eine Antwort auf ihre Suchanfrage zu erhalten.

Kurz gesagt: Um die Sichtbarkeit in den organischen (nicht bezahlten) Suchergebnissen zu verbessern, ist es wichtig, hochwertigen Traffic in eine SEO-Strategie einzubinden.

Qualitativer Traffic bedeutet, dass:

  • die User sich durch Klicks oder Likes/Shares positiv mit den Inhalten auseinandersetzen;
  • sie aktiv nach bestimmten Marken/Produkten durch direkte Besuche oder verweisende URLs (Backlinks) suchen;
  • sie zuvor besuchte Seiten aufgrund guter Inhalte/Erfahrungen mehrfach wieder besuchen;
  • sie aufgrund positiver Interaktionen zwischen Nutzer/innen und Inhalten sowie fesselnder Gestaltung und Bereitstellung lange auf der Seite verweilen.

Im Grunde als alles, was zeigt, dass die Nutzer/innen etwas an deiner Seite schätzen und deshalb auch noch einmal wiederkommen.

Deshalb sind qualitativ hochwertige Inhalte der Schlüssel - wenn du unterhaltsame Inhalte hast, die bei den Leserinnen und Lesern gut ankommen, führt das zwangsläufig zu mehr Aufrufen. Diese Aufrufe wiederum kannst du mit Analysesoftware wie Google Analytics direkt verfolgen, prüfen und auswerten.

Ohne Quantität UND Qualität der eingehenden Website-Besucher wird keine noch so hartnäckige Optimierungsmaßnahme zu einer hohen Platzierung bei den Suchbegriffen einer bestimmten Branche führen - unabhängig davon, ob tagelang mit technischen Änderungen wie Meta-Tags, kanonischen Links usw. gearbeitet wurde...


Was macht organischen Traffic wertvoll?

Wie schon weiter oben gesagt, ist der organische Traffic ein unschätzbares Gut für jede Website und jedes Unternehmen. Aber WARUM ist das so?

Organische Besucher sind in der Regel sehr engagiert und motiviert. Im Gegensatz zu bezahlten Besuchen oder solchen, die durch Social-Media-Kampagnen ausgelöst werden, suchen organische Besucher aktiv nach Informationen über deine Produkte oder Dienstleistungen. Sie wissen oft, was sie wollen, und bemühen sich, es selbst herauszufinden. Daher haben sie in der Regel mehr in ihre Anfragen investiert und sind daher eher an einem Kauf interessiert als andere Besuchertypen. 

Außerdem ist organischer Webverkehr im Vergleich zu seinen Alternativen äußerst kostengünstig - du zahlst nicht nur nicht jedes Mal, wenn jemand deine Website über Suchmaschinen wie Google und Bing besucht, sondern musst auch nicht ständig ein Budget für laufende Promotions- und Werbekampagnen bereithalten.

Hinzu kommt, dass potenzielle Kunden aus organischen Quellen in der Regel höhere Konversionsraten aufweisen als solche, die über andere Kanäle gewonnen wurden. Das bedeutet, dass dein ROI in die Höhe schießen kann, wenn es darum geht, allein in SEO-Maßnahmen zu investieren! 

Und schließlich - und das kann nicht oft genug betont werden: Organischer Traffic gibt dir das Vertrauen und die Kontrolle darüber, wer deine Inhalte/inhaltlichen Botschaften/Produkte/Dienstleistungen sieht.

Du hast keine Mittelsmänner, die die Sichtbarkeit deiner Informationen manipulieren, wie es bei Plattformen der Fall ist, die von Algorithmen gesteuert werden, wie z. B. Facebook und Twitter...

Deine Informationen bleiben also vollständig unter DEINER Kontrolle, auch wenn sich die Plattform ändert, und behalten ihre allgemeine Wirksamkeit.


Wie überprüfst du den Wert deines organischen Traffic auf deiner Seite?

Den Wert deines Traffics auf deiner Website zu überprüfen, ist ein wichtiger Schritt, um zu verstehen, wie effektiv deine Inhalte und SEO-Bemühungen sind.

Die beste Möglichkeit, den Wert des organischen Traffics auf deiner Website zu überprüfen, ist Google Analytics. Damit kannst du ganz einfach alle Arten von Daten einsehen, z. B: 


1) Gesamtbesuche

Du kannst dir einen globalen Überblick über die Gesamtzahl der Personen verschaffen, die deine Website in einem bestimmten Zeitraum besucht haben. 


2) Traffic-Quellen

Du kannst nachverfolgen, welche Suchmaschine Besucher/innen auf deine Websites schickt und welchen Anteil sie an den Gesamtbesuchen haben. 


3) Neue oder wiederkehrende Besucher

Wenn du weißt, wer wiederkommt und wer neu ist, kannst du deine Content-Strategie entsprechend anpassen. Wenn du die Suchintention deiner Besucher kennst, kannst du den Inhalt optimieren: zum Beispiel könnten wiederkehrende Kunden eher an produktorientierten Seiten interessiert sein als an Seiten mit Informationen oder Nachrichten. 


4) Besuchte Seiten und Verweildauer auf der Website (Absprungrate)

Durch die Analyse dieser Informationen erfährst du, welche Seiten den Nutzern am besten gefallen, was sie interessiert und ob sie genug Zeit auf der Seite verbringen, bevor sie sie verlassen. Diese Daten helfen dabei, Verbesserungs- und Optimierungspotenziale zu erkennen, z. B. bei der Website-Struktur, Verlinkungen, Content oder den Navigationselementen.  


5) Konversionsraten und ROI

Eine wichtige Kennzahl, die es zu überprüfen gilt, ist die Konversionsrate, d. h. wie viele Personen, die sich mit den organischen Ergebnissen beschäftigt haben, die gewünschten Aktionen abgeschlossen haben (z. B. eine Anmeldung oder einen Kauf). So erhältst du Einblicke in die ROI- und Effektivitätskennzahlen deines Marketings und kannst besser einschätzen, ob bestimmte Kampagnen/Inhalte erfolgreich waren oder nicht - und kannst dann entsprechende Anpassungen vornehmen.

Organischer Traffic - was du für deine Wert Analyse brauchst


Insgesamt bieten diese Berichte einen umfassenden Einblick in die Leistung - sowohl in Bezug auf die Qualität (Interaktion der Besucher mit dem Inhalt/der Seitennavigation), das Engagement (Verweildauer pro Seite), die Wachstumsrate der Reichweite usw.. Außerdem, und das empfinde ich als noch wichtiger, erhältst du wertvolle Einblicke in das Nutzerverhalten innerhalb des gesamten natürlichen Suchprozesses. Wenn du also sicherstellst, dass neben regelmäßigen Optimierungen auch ein ständiges Monitoring stattfindet, kannst du mit der Zeit eine maximale Rendite aus deinen SEO-Investitionen erzielen.


Wie berechnest du den Wert des natürlichen Traffic deiner Webseite?


Einfacher Überschlag

Einen ganz einfachen Überschlag kannst du machen, indem du Wert des Traffics für ein bestimmtes Keyword ermittelst:

  1. Wähle dein Keyword aus
  2. Multipliziere das Keyword mit dem Klickpreis.

Den Wert, den du aus dieser einfachen Rechenoperation bekommst, ist der Wert deines organischen Traffics oder auch der "Traffic-Value". Mit anderen Worten ausgedrückt, ist es das eingesparte Werbebudget, welches deine normalen Suchmaschinenergebnisse gegenüber kostenpflichtigen Kampagnen erreichen.

Das ist ein sehr einfacher Überschlag und umständlich in der Handhabung. Es gibt noch 2 weitere gängige Methoden zur Berechnung: ein ökonomisches Modell und einen umsatzbasierten Ansatz. 


Ökonomisches Modell

Das ökonomische Modell ist die theoretisch fundierteste Methode, um dem organischen Traffic einen monetären Wert zuzuweisen.

Dabei versuchst du abzuschätzen, wie viel jeder einzelne Besucher in Form von langfristigen Vorteilen durch Produktkäufe oder andere Arten von Transaktionen, die mit den Daten dieses Nutzers getätigt werden, beiträgt.

Du berechnest dies, indem du den erwarteten Lifetime Value (LTV) eines einzelnen Besuchers mit der Anzahl der aktuellen Besucher multiplizierst, die wahrscheinlich konvertieren oder etwas von deiner Website kaufen werden. Diese Methode eignet sich am besten für Websites, auf denen die Nutzer/innen häufig wiederkommen und im Laufe ihres Lebenszyklus bei dir mehrmals etwas kaufen. 


Umsatzbasierter Ansatz

Wenn sich deine Website jedoch mehr auf einmalige Verkäufe oder bestimmte Kampagnen und Aktivitäten konzentriert, kann es sinnvoll sein, stattdessen einen umsatzbasierten Ansatz zu verwenden.

Nehmen wir an, du hast in einem Monat 1.000 organische Besucher auf deiner Webseite, von denen 50 eine Conversion durchführen, und der Durchschnittswert pro Conversion beträgt 100 Euro.

Der Wert des wäre dann 50 (Anzahl der Conversions) multipliziert mit 100 Euro (Durchschnittswert pro Conversion), was einem Wert von 5.000 Euro entspricht.

Fazit

Unabhängig davon, welchen Weg du wählst, um den Wert zu berechnen, ist es wichtig, dass diese Methoden alle bestehenden Kampagnen und Paradigmen berücksichtigen, die über verschiedene Kanäle umgesetzt wurden, während sie gleichzeitig die Möglichkeiten aufzeigen, die in verschiedenen Marktbereichen im Zusammenhang mit den bisher durchgeführten SEO-Optimierungsinitiativen bestehen, um den ROI in Zukunft zu maximieren. Letztendlich bietet jedoch keine Berechnung vollständige Genauigkeit, wenn nicht auch die Zeit berücksichtigt wird, die für die Recherche und die strategische Planung von Erfolgsmetriken benötigt wird, die direkt mit den zuvor festgelegten Wachstumszielen verknüpft sind.

Autor

Simone Sarodnick

Simone Sarodnick unterstützt seit 2017 Unternehmen erfolgreich dabei, bei Google in den Top 10 sichtbar zu sein.
Sie ist von der IHK zertifizierte SEO/SEA-Managerin. Ihr Wissen teilt sie außerdem in SEO-Workshops und als Speakerin zum Thema SEO.

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